Roland Verlag Morawitz, Prag/Praha, Reichenberg/Liberice
Der Roland Verlag Morawitz, Prag, wurde am 30. Oktober 1920 gegründet. Inhaber war Edgar Morawitz, Verlagsdirektor war Prof. W. Trausel. Die Firma befand sich 1926 in Prag VII., Libeňská 62 (später: Tusarova 62) und die Verlagsproduktion war auf Gesetzestexte und vor allem (deutsche) Schulbücher spezialisiert.[1] Am 15. April 1938 wurde das Unternehmen neu gegründet, firmierte unter dem Namen Roland Verlag Trausel & Co. und zog nach Reichenberg, Hirtengasse 3. Damit war die Firma Roland Verlag Morawitz erloschen. Inhaber war Prof. Wenzel Trausel, dessen Sohn Konrad Trausel (* 25. Oktober 1899, Trautenau) Geschäftsleiter. Dieser hatte von 1922 bis 1938 bei verschiedenen Verlagen in Leipzig und 14 Jahre im Roland Verlag, Prag, gearbeitet. Der Geschäftszweig war wiederum Schulbücher und Schuldrucksorten. Bis zum Jahr 1941, als ein Parteiverlag der NSDAP, der Deutsche Volksverlag Gmbh. München, Inhaber wurde, werden in den Akten des Börsenvereins diverse Inhaber genannt: der Deutsche Landeslehrerverein Böhmen und Prof. W. Trausel bzw. 1939 der NS-Lehrerbund.[2] Der Roland Verlag Trausel, der das gesamte Lager des Prager Verlags übernommen hatte, brachte noch 1944 ein Werk von Wenzel Trausel heraus: Wörterbuch für Rechtschreiben und Rechtlauten der Reichssprache.
Anmerkungen
[1] Siehe dazu Zehn Jahre Roland Verlag. 1920–1930. Verlagsverzeichnis. Prag: Roland, 1930. 64pp.
[2] StA Leipzig, Börsenverein 21765, Nr. F. 7734.