Eduard Kaiser Verlag

Eduard Kaiser Verlag, Großschönau/Velký Šenov, Böhm.-Leipa/Česká Lípa

Der 1904 geborene Eduard Kaiser begann die Verlagsarbeit in Niedergrund bei Warnsdorf/Dolní Grunt (heute: Dolní Podluží)  ab 1930 mit der Herausgabe der politischen Zeitschrift Die junge Front. Sudetendeutsche unabhängige Monatshefte für Politik und Erziehung. Die Publikation diente als Sprachrohr der Sudetendeutschen Heimatfront bzw. der späteren Sudetendeutschen Partei (SdP). Die Firma Ed. Kaiser, Großschönau, wurde laut Adreßbuch des Deutschen Buchhandels (1937) am 3. März 1933 als „Verlag“ gegründet, was mit der Übernahme des Sudetendeutschen Jahrbuches vom Johannes Stauda Verlag zeitlich zusammenfällt. Kaiser hatte nach eigener Angabe mehrere Jahre lang vergeblich um Erteilung einer Verlagskonzession angesucht und konnte endlich im Herbst 1934 in Großschönau mit der Produktion beginnen. Die Adresse in Großschönau, Warnsdorfer Straße 33, diente, so Kaiser etwas geheimnistuerisch, „als Deckadresse für unsere Verbindungen mit dem Reichsgebiet“. Im Juni 1936 erhielt Kaiser endlich die Verlagskonzession für Böhmisch-Leipa. Das Adreßbuch des Deutschen Buchhandels (1940) vermerkt den 30. Juni 1936 als Gründungsdatum. Ziel des Verlags war es, „im besonderen sudetendeutsche Aufgaben zu erfüllen“, und dies zeichnet zumindest einen kleinen Teil des Verlagsprogramms aus. Die verlegerische Tätigkeit in Großschönau wurde letztlich mit 1. Dezember 1937 beendet und die Firma wurde Anfang 1938 aus dem Adreßbuch des Deutschen Buchhandels gestrichen.

Eduard Kaiser Verlag Briefkopf 1

Trotz diverser Ausgleichsmeldungen versuchte Kaiser zu retten, was noch zu retten war – d.h., bevor er kaltgestellt wurde und keinen Einfluss mehr auf die Gestaltung des Verlagsprogramms hatte. Am 22. Februar 1938 suchte er noch die Auslandsabteilung des Börsenvereins in Leipzig auf, denn er sah sich mit mehreren Anschuldigungen konfrontiert.[1] Sein Verhältnis zum „Aussiger Gremium“ [d.i. das Gremium der Buch-, Kunst- und Musikalienhändler im Egerer und Reichenberger Handelskammerbezirke, mit Sitz in Aussig] war mehr als gespannt, u.a. wegen des hart umkämpften Schulbuchmarkts, den die Platzhirsche in Reichenberg für sich verteidigen wollten: „Er habe versucht, von B.-Leipa aus eingeführte deutsche, für die Schule geeignete Bücher zu vertreiben, begegnet aber dem Widerstand des Aussiger Gremiums, das nach seiner Angabe jedem neuen Unternehmen Schwierigkeiten bereitet. (…) Sein Hauptanliegen war aber die Beseitigung der Schwierigkeiten, die ihm vom Aussiger Gremium bereitet werden.“ (Ebenda) So wurde ihm von Seiten des Gremiums ferner vorgeworfen, fremde Verlagswerke trotz fehlender Konzession (Berechtigung zur Ausübung des Buchhandelsgewerbes) zu vertreiben. Die Handelskammer in Prag wäre für eine solche Konzessionierung gewesen, das Gremium dagegen. Weiters wurde Kaiser vorgeworfen, unerwünschte Literatur nach Deutschland eingeführt zu haben, sprich: ein solches Werk im eigenen Programm zu führen. Das 1937 erschienene, zweibändige, und aus dem Tschechischen übersetzte Werk von Jaroslav Maria [d.i. Jaroslav Mayer] (1870–1942) Advokaten soll z.B. „antideutsch“ gewesen sein, was vom Verlag bestritten wurde. Es sei übersetzt worden, um die Deutschen mit der tschechischen Gedankenwelt bekanntzumachen. Kaiser meinte, dass das Buch in Deutschland falsch verstanden worden sei. Wie auch immer: sein Auslieferer kündigte gerade deswegen das Geschäftsverhältnis, und das führte zum Erlöschen von Kaisers Mitgliedschaft in der RSK. BV-Mitglied war er noch bis 31. März 1938. Auch der Verlag und Vertrieb eines pornographischen Werkes wurde ihm vorgeworfen.

Obwohl er formal „Inhaber“ blieb, wurde die Leitung des Unternehmens im Auftrag der Sudetendeutschen Partei von zwei Herren Ende März 1938 übernommen, nämlich Fritz Nagl und Dr. Wilhelm Czeniek.[2] Sie übernahmen zugleich nicht nur die kulturpolitische Leitung, sondern auch die Verantwortung für das sonstige Geschäftsgebaren. Die neuen Leiter waren bemüht, Anschluss an den Buchhandel zu finden, mussten aber zuerst die Mitgliedschaft im Duxer Verband (Verband der Deutschen Buch-, Kunst-, Musikalienhändler und Verleger in der Tschechoslowakischen Republik) erwerben, und zwar als Voraussetzung für die Aufnahme im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels. Bei einem Gespräch mit der Auslandsabteilung des Börsenvereins in Leipzig am 1. April 1938 haben die neuen Leiter ihre (wohl umstrittenen) Zukunftspläne erläutert. Im Protokoll heißt es: „Auf meine Frage nach den Verlagsplänen erklären sie, dass eine Art Buchgemeinschaft gegründet werden soll, da sich der Verlag nicht allein auf den Buchhandel stützen kann. Genaues steht noch nicht fest. Ich erwidere lediglich, dass der sudetendeutsche Buchhandel über diesen Plan sicher nicht erfreut sein wird. Sie betonen, dass aber eine Einschaltung des Buchhandels nach Massgabe der für Deutschland geltenden Richtlinien für Buchgemeinschaften vorgesehen ist.“

Eduard Kaiser Verlag Briefkopf

Die Vereinbarung vom 29. März 1938[3] zwischen den beiden genannten Herren und der Sudetendeutschen Partei (SdP) zeigt, inwieweit die Firma Ed. Kaiser ein reiner Parteiverlag werden sollte. Im ersten Absatz heißt es: „Sie übernehmen von uns den Auftrag, das Verlagsprogramm des Ed. Kaiserverlages in Zwickau/Böhm.Leipa  im Einvernehmen mit uns völlig neu zu gestalten und dafür Sorge zu tragen, dass dieses Verlagsprogramm bzhw. (sic) sämtliche Verlagswerke und die gesamte Tätigkeit des Verlages von nun ab der kulturpolitischen Linie der SdP völlig entspricht. In Vollziehung dieses Auftrages erklären Sie sich, der SdP ausschließlich verantwortlich, unterwerfen sich demgemäss auch der Disziplinargewalt der Partei.“ (ebda., Bl. 68) Zu allfälligen, weiteren Personalrochaden im Verlag vor 1945 liegen keine Informationen vor.

Das Verlagsprogramm

Sieht man von der Publikation von Die junge Front. Sudetendeutsche unabhängige Monatshefte für Politik und Erziehung von 1930 bis 1938 einmal ab, lag der Schwerpunkt der Verlagsproduktion auf den Jahren 1934–1944. In diesem Zeitraum konnten mehr als hundert Verlagstitel nachgewiesen werden, die Mehrzahl der Publikationen machen Romane aus. Bis 1938, als die neue Leitung den Verlag übernahm, erschienen – wie bei fast allen Konkurrenten – auch einige Werke, die mit dem Sudetendeutschtum zu tun hatten. Eduard Kaiser Jahrbuch 1936Neben der Übernahme des Sudetendeutschen Jahrbuchs und der Veröffentlichung des Bildbandes Sudetendeutschtum. Ein Land, ein Volk und seine Arbeit (ähnliche Bücher hatten fast alle sudetendeutschen Verlage im Programm!) im Jahr 1936, brachte der Verlag 1935 die kurzlebige Reihe (ähnlich wie im Adam Kraft Verlag und anderen Verlagen) „Sudetendeutsche Erzähler“ mit Werken von Ernst Frank, Gustav Lerch, Robert Lindenbaum und Joseph Zangel heraus.[4] Die Reihe wurde allerdings nicht fortgesetzt. Ansonsten finden sich lediglich drei weitere Werke mit sudetendeutscher Thematik, und zwar der Roman Die Sudetensaga von Otto Goldbach (1937)[5],  (wohl in Kommission) Unsere alma mater. Die sudetendeutschen Hochschulen (1938) sowie Otto Folberth: 1 Geschütz, 16 Pferde, 20 Mann. (1940). In seiner Selbstdarstellung des Verlags (erschienen Oktober 1938) schreibt Eduard Kaiser von der „Herausgabe von 10 Kinderbüchern und Jugendschriften“ (s.u.) im Jahr 1936 und von „Lizenzausgaben von 50 Titeln (die besten Märchen und Erzählungen der deutschen Literatur)“ im Frühjahr 1937, doch konnten bis auf die Werke von Umlauf-Lamatsch keinerlei Kinderbücher mit Impressum Ed. Kaiser Verlag nachgewiesen werden. Möglich ist, dass Kaiser den Verkauf fremder Verlagswerke meint, weswegen er den Zorn des Aussiger Gremiums auf sich zog.

Nach ca. 14 Veröffentlichungen im Jahre 1936 und ca. 12 im folgenden Jahr fiel die Produktion aus Gründen, die oben beschrieben wurden, auf nachgewiesene drei Titel 1938. Im folgenden Jahr erschienen 2 Werke sowie die ersten fünf Bände von „Kaisers kleine Reihe“. 1940 erschienen die letzten fünf Bände der neuen Reihe sowie ca. 11 weitere Neuerscheinungen. Danach stieg die Produktion kräftig an: 1941 erschienen ca. 25 Novitäten (plus 3 Bände „gehobener Literatur“) – das ist mehr als ein Viertel der Gesamtproduktion des Verlags.[6]

Von wegen eines Programms ab 1938, das „der kulturpolitischen Linie der SdP völlig entspricht“ und völlig neu gestaltet werden sollte! Eine Übersicht der Verlagsproduktion ergibt keinerlei Anzeichen für eine andere/neue kulturpolitische Ausrichtung des Verlags. Es sind auch keine Publikationen zu finden, die als politisch zu bezeichnen wären, was damit zusammenhängen mag, dass der geplante Ausbau eines „Parteiverlags“ durch die SdP von den politischen Entwicklungen überholt wurde. Stattdessen sind im Programm mehrere Werke von einzelnen Autoren wie etwa Friedrich Neubauer, Ernst Kreische, Emil Merker, Hans Reiser oder Friedrich Reck-Malleczewen erschienen. Kinder- und Jugendliteratur war insofern im Programm vertreten, als der Ed. Kaiser Verlag zwischen 1936 und 1941 (während die Autorin im Deutschen Verlag für Jugend und Volk in Wien die meisten Bücher verlegte) vier Bücher der beliebten, in Wien wohnenden Kinderbuchautorin Annelies Umlauf-Lamatsch (1895–1962) herausbrachte.

Kaisers kleine Reihe

Im Jahre 1939 startete der Ed. Kaiser Verlag eine neue Reihe, die sich schlicht „Kaisers Kleine Reihe“ nannte. Deren Ziel war es, „das starke und lebensnahe Schaffensgefühl, den Lebensoptimismus, wenn man so sagen will, zu fördern, sei es durch Erlebnisberichte, Reiseeindrücke, Erzählungen, Herausgaben klassischen Gutes usw.“[7] In den Jahren 1939 und 1940 erschienen sodann insgesamt 10 Bände. Für die Reihe geplant, aber nicht erschienen, sind noch Werke von Hans Franke, Karl Lerbs, Emil Merker, Friedrich Neubauer u.a. Warum die Reihe nicht fortgesetzt wurde, ist nicht bekannt.

  • Brandenburg, Hans: Jahr der Sinne. Jahr der Seele. Naturbilder und Laienpredigten. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940. (Bd. 10)
  • Folberth, Otto: 1 Geschütz, 16 Pferde, 20 Mann. Geschichte einer siebenbürgischen Kameradschaft. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940. (Bd. 8)
  • Hagen, Peter (d.i. Willi Krause): Nachtwache im Paradies. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1939. (Bd. 2)
  • Kirsten, Rudolf: Getarnte Wahrheit. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1939. (Bd. 5)
  • Moeser, Justus: Fülle des Lebens. Hrsg. v. Martin Rockenbach. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1939. (Bd. 4)
  • Paquet, Alfons: Spiel mit der Erdkugel. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940. (Bd. 9)
  • Reiser, Hans: Goldklumpen am Rio Pastaza. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940. (Bd. 6)
  • Schönfeld, Hans: Die Bauernhochschule. Frohe Wochen mit friesischem Junglandvolk in trüber Zeit. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1939. (Bd. 2)
  • Sturm, Stefan: Kameraden der Arbeit. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1939. (Bd. 3)
  • Vring, Georg von der: Frühwind. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940. (Bd. 7)

In Ergänzung zu „Kaisers kleine Reihe“ initiierte der Verlag 1941 eine weitere Buchreihe, in der „gepflegte Unterhaltung“ zu Wort kommen sollte. „Es wird daher vom Verlage eine jährliche Reihe von mehreren Unterhaltungsromanen bester Artung herausgebracht werden. Es wird aber nachdrücklichst darauf hingewiesen, dass es sich hier lediglich um die Gattung des „GEHOBENEN“ Unterhaltungsromanes handeln wird. Diese Reihe hat vornehmlich den Zweck, den Einsatz auch für Dichtungen zu ermöglichen, die der Verlag herausbringen will, auch wenn ein grosser Publikumserfolg bei einem solchen Buche nicht sicher ist.“ (ebenda) Nachgewiesen werden konnten folgende drei Werke:

  • Hüter-Kretzschmer, Käthe: Der Spätling. Ein fröhlicher Roman. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Lerbs-Lienau, Renate: Über hohen Dünen. Roman eines heißen Sommers. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941
  • Sexau, Rudolf: Märztrieb. [Roman]. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.

Spätestens ab 1942 hatte der Ed. Kaiser Verlag ein neues Geschäftsfeld. Während andere (sudetendeutsche) Verlage (z.B. „Moldavia“ oder Adam Kraft Verlag) Feldposthefte oder Kriegsreihen herausgaben, konnte der Ed. Kaiser Verlag in das Geschäft mit den Luftwaffe-Feldbüchereien einsteigen. Aus den Unterlagen der Auslands-Abteilung des Börsenvereins aus dem Frühjahr 1942 geht nämlich hervor, dass der Verlag 89.000 Verlagswerke verschiedener Autoren an den Oberbefehlshaber der Luftwaffe lieferte (die Liste ist nicht überliefert).[8] Kaum war dieses Geschäft unter Dach und Fach, bot der Ed. Kaiser Verlag weitere 28 – offenbar druckfertige – Verlagswerke in Auflagen zu je 5.000 und 10.000 Exemplare – insgesamt 180.000 Bände – für die Luftwaffe-Feldbüchereien an. Ob alle Bücher angekauft wurden, ist nicht bekannt, aber drei Titel konnten als „Wehrmachtausgabe“ identifiziert und insgesamt 10 der 28 bibliographisch erfasst werden. Wie erwähnt, konnten die letzten Veröffentlichungen (4) im Jahre 1944 nachgewiesen werden. Eduard Kaiser wurde nach Kriegsende vertrieben. Über den Neuaufbau des Verlags im südlichsten österreichischen Bundesland Kärnten berichtet Viktor Aschenbrenner (s.u.).


Selbstdarstellung

Verleger im Sudetenland

Die nachstehenden Berichte sudetendeutscher Verleger vermitteln ein einprägsames Bild von den deutschen Kulturaufgaben, die in der Kampfzeit im Tschechenstaat zu leisten waren und die freudig als Dienst am Volkstum von ihnen ergriffen wurden. Ihre Leistungen, ihr Fleiß und ihre Opferfreudigkeit für die deutsche Sache dürfen bei einer Würdigung des sudetendeutschen Schrifttums nicht vergessen werden.
(…)

Ed. Kaiser Verlag, Böhmisch-Leipa

Wir haben unsere Verlagsarbeit im Jahre 1930 in Niedergrund bei Warnsdorf mit der Herausgabe der Zeitschrift „Die junge Front“ begonnen, zu deren Mitarbeitern Konrad Henlein, Dr. W.J. Sebekowsky und die übrigen heute führenden Männer der Sudetendeutschen Partei gehörten. Die Zeitschrift war das Sprachrohr der Gründer der Sudetendeutschen Heimatfront, wie die Sudetendeutsche Partei im Zeitpunkte ihrer Gründung hieß. Ein Viertel aller erschienenen Hefte ist der Beschlagnahme verfallen, der Herausgeber selbst ist zweimal in Strafuntersuchung nach dem Schutzgesetz gezogen worden. 1933 haben wir den Verlag des Sudetendeutschen Jahrbuches übernommen.

Da uns von der Landesbehörde in Prag die Erteilung der Verlagskonzession, um die wir seit 1930 mehrfach angesucht haben, immer wieder verweigert wurde, haben wir 1934 vorübergehend von Groß-Schönau aus gearbeitet, wo der Kaiser-Verlag als Deckadresse für unsere Verbindungen mit dem Reichsgebiete diente und haben im Herbst 1934 vier Bücher erscheinen lassen. Darunter einen Novellenband von Emil Merker, „Abrechnung in der Fremde“.

Im Herbst 1935 erschien in Groß-Schönau: Lindenbaum, „Wir haben eine Heimat“; Lerch, „Rückzug vom Balkan“, dessen erste und zweite Auflage sofort nach Erscheinen in der Č.S.R. verboten wurde.

Eduard Kaiser Verlag AnzeigeIm Frühjahr 1936 gaben wir von Groß-Schönau aus das Jahrbuch 1936 heraus, welches wir erst nach dreimonatigem Bemühen von der tschechischen Zensur nach zahllosen Streichungen und Kürzungen freibekamen. In dem gleichen Zeitpunkte erschien neben einem Kriegsroman (Zangel, „Flucht aus Turkestan“), der sudetendeutsche Entwicklungsroman Ernst Franks: „Kameraden wir marschieren“. Auch diesen Roman haben wir erst nach wiederholten Bemühungen und Streichung von mehreren Kapiteln von der tschechischen Zensur freibekommen. Trotzdem ist dieses Buch am 10. Mai 1937 verboten und nahezu 1200 Stück sind beschlagnahmt und vernichtet worden.

Im Juni 1936 erteilte uns endlich die Landesbehörde in Prag die Verlagskonzession mit dem Standort in Böhmisch-Leipa. Wir haben mit diesem Tage unsere Tätigkeit in Groß-Schönau eingestellt und uns ausschließlich unserer Arbeit innerhalb des Sudetenlandes gewidmet. Im Frühjahr 1936 war der Plan eines großen Bildwerkes über das Sudetendeutschtum[9] entstanden, und schon Mitte Dezember 1936 haben wir das noch im Reiche hergestellte Werk in der Č.S.R. herausbringen können. Diesem Werke stellten sich besondere Schwierigkeiten entgegen. Die Nationalbank verweigerte zunächst überhaupt die Einfuhrbewilligung, und erst nach wiederholten Interventionen erlangten wir die Einfuhr einer kleinen Stückzahl. Die zuständige Polizeidirektion hatte eine Vorzensur der einzelnen Druckbogen durchgeführt, leider auch viele Streichungen verlangt, und beim Zollamt die Ausfolgung der Bücher freigegeben. Schon nach Auslieferung der ersten Stücke stellte die Polizeidirektion in Aussig den Antrag auf Verbot und Beschlagnahme des Buches. Diesen Anschlag konnten wir nur durch wiederholte Interventionen bei der Oberstaatsanwaltschaft in Prag, beim Justizministerium, beim Innenministerium und beim Außenministerium, verhindern. Aus dem Akt ersahen wir, daß sogar der Untertitel des Buches „Sudetendeutschtum, ein Land, ein Volk und seine Arbeit“, dem Verbot verfallen sollte. Es gelang uns, das Verbot zu verhindern, worauf die Polizeidirektion in Aussig bei der Landesbehörde in Prag einen Antrag auf Entzug des Rechtes zum Versand des Buches mit der Post stellte. Daraufhin verweigerte uns die Nationalbank die Bewilligung zur Einfuhr weiterer Bücher, so daß es uns praktisch unmöglich war, trotz verhinderter Beschlagnahme einen entsprechenden Absatz zu erzielen.

Da die sudetendeutschen Schülerbüchereien durch einen Erlaß des Unterrichtsministeriums gezwungen waren, Bücher ausländischer Verlage aus den Büchereien zu entfernen, haben wir uns 1936 zu der Herausgabe von 10 Kinderbüchern und Jugendschriften entschlossen. Diese Arbeit haben wir im Frühjahr 1937 durch die Herausgabe von Lizenzausgaben von 50 Titeln (die besten Märchen und Erzählungen der deutschen Literatur) erweitert, und wir haben durch selbstlosen Einsatz verhindert, daß die Kinderbücher der „státní nakladatelstvi“ des tschechischen Staatsverlages in den Schülerbüchereien größere Verbreitung gefunden haben. Daneben haben wir etwa 3500 sudetendeutsche Gemeindebüchereien betreut, indem wir unsere Reihe „Sudetendeutsche Erzähler“ fortgesetzt haben.

Unsere Romane, die wir in guter Ausstattung, zu billigen Preisen, herausgebracht haben, fanden in der sudetendeutschen Öffentlichkeit viele Freunde. Das veranlaßte uns, im Mai 1938 die Freunde unseres Verlages in einem Leserkreis zusammenzufassen, und es gelang uns, bis Ende August 1938 durch stille, aber um so zähere Arbeit einen so weiten Kreis zu erfassen, daß es uns möglich wird, die bisher bescheidenen Auflagen unserer Romane zu verdreifachen.

Haben wir die Auflage des Sudetendeutschen Jahrbuches 1933 von 3000 1936 auf 7500 steigern können, gelang es uns 1938, die Auflage des Jahrbuches erstmalig auf über 10000 zu bringen. Auch dieses Jahrbuch ist in der ersten Auflage verboten worden und mußte unter Auslassungen vieler beschlagnahmter Stellen in zweiter Auflage erscheinen. Es wird im Auftrage der Sudetendeutschen Partei herausgegeben und berichtet über alle Zweige des sudetendeutschen Aufbauwerkes.

Im Anschluß an unser Bilderwerk „Sudetendeutschtum“ bringen wir ein großes Bilderwerk „Unsere Alma mater“ über die sudetendeutschen Hochschulen heraus, welches Mitte September erschienen ist. Dieses Buch schildert den Rechtskampf der sudetendeutschen Hochschulen. Leider hat die Zensur auch in diesem Buch viele Streichungen vorgenommen. Wir hoffen aber, daß schon in den nächsten Wochen eine umgearbeitete Neuauflage dieses Werkes erscheinen kann.

Der Bericht kann nicht erschöpfend sein. Er kann nur ein Bild der größten Schwierigkeiten vermitteln, aber nicht den täglichen kleinen Kampf schildern. Es wäre aber unvollständig, wenn nicht hinzugefügt würde, aus welchen Umständen und Verhältnissen heraus überhaupt der Verlag seinen Weg genommen hat. Der Gründer und Inhaber des Verlages, Eduard Kaiser, hat zwölf Jahre in Bank und Industrie gearbeitet. Die Verlegertätigkeit der Jahre 1930 bis 1936 wurde, weil sie keinen Ertrag abgeworfen, zum Großteil politischen Zwecken gedient hat, neben einer hauptberuflichen, verantwortlichen Industrietätigkeit ausgeübt. Die Liebe zum Buche, die den Verleger von Kindheit an erfüllte, hat schließlich alle Schwierigkeiten bezwungen, und trotz aller Fehlschläge und Irrtümer, die erlitten und begangen wurden, die jahrelang, mühevolle Arbeit zum Ziel geführt. Freilich haben die vergangenen schweren Wochen dem jungen Verlage schweren Schaden zugefügt. Die Herstellung wurde unterbrochen, der Vertrieb eingestellt, der Zahlungsverkehr stockt, Verbindlichkeiten können daher nicht erfüllt werden, das Weihnachtsgeschäft scheint verloren. Aber wir gehen zuversichtlich und frohen Mutes an die Aufgaben heran, die uns der Anschluß an das Reich stellt.

Wir haben nun im besonderen sudetendeutschen Aufgaben zu erfüllen. Das Sudetendeutsche Jahrbuch wird im kommenden Jahr ein umfassendes Bild des Kampfes um die Befreiung bringen. Unsere, über den Sommer vorbereiteten sudetendeutschen Städte- und Landschaftsbilder werden unseren deutschen Volksgenossen im Altreich die Schönheit und die Kultur sudetendeutscher Landschaft und sudetendeutscher Arbeit zeigen. Aber auch innerhalb des Sudetenlandes werden wir unsere begonnene Arbeit fortführen, und wir hoffen, daß wir nun auch den sudetendeutschen Autoren unserer Reihe „Sudetendeutsche Erzähler“ im Altreich viele neue Freunde gewinnen können. Wir wissen, daß wir dieses Ziel nur durch angestrengteste Arbeit werden erreichen können und hoffen, daß wir darin die Unterstützung unserer Kameraden im Reiche finden werden.

Ed. Kaiser

In: Verleger im Sudetenland. In: Die Buchbesprechung. Eine monatliche Umschau (Leipzig), 2. Jg., H. 10 (Oktober 1938), S. 291–296; hier S. 293-296.


Der Verlag Eduard Kaiser (Großschönau i.Sa. und Böhm.-Leipa), der ab 1936 (Berichtsjahre 1933–1935) die Sudetendeutschen Jahrbücher der Anstalt für sudetendeutsche Heimatforschung weiterführte, pflegt auch die schöne Literatur. Hier erschienen unter anderen Erzählungsbände von Emil Merker, Robert Lindenbaum, Ernst Frank, Gustav Lerch.

In: Adalbert Schmidt: Die sudetendeutsche Dichtung der Gegenwart. 1939, S. 146.


Zur Geschichte des Ed. Kaiser Verlags nach 1945

„Ich könnte keine Nacht ruhig schlafen, wenn ich all diese Bücher verkaufen sollte“, sagte der Vertreter einer Bank nach Besichtigung der Lagerbestände des Eduard-Kaiser-Verlages in Klagenfurt, als er einen größeren Kredit genehmigen sollte. Die unvorstellbar großen Lagerbestände – der Verlag produzierte damals täglich zehntausend Bände – waren eine Folge der Struktur des Unternehmens, das den größten Teil seiner Bücher vor allem in die Bundesrepublik Deutschland, aber auch in die Schweiz, nach Italien und sogar nach England exportierte. Im Herbst erteilen die Großabnehmer ihre Aufträge, die Liefertermine liegen jedoch sechs bis zehn Monate später: in der Zwischenzeit muß die Produktion laufen, müssen die Kosten für Druck, Papier und Arbeitskräfte bezahlt werden. Da die bestellten Bücher erst nach der Lieferung Geld bringen, muß eine verhältnismäßig lange Zwischenzeit durch Kredite überbrückt werden. Vielleicht erleichtert es dem Nichtfachmann, sich vorzustellen, um welche Menge es geht, wenn er hört, daß die Jahresproduktion rund 100 Eisenbahnwaggons benötigt würden.

Wie kam es zur Errichtung einer solchen „Buchfabrik“ in Kärnten? Der Unternehmer Eduard Kaiser kam 1945 mit nichts als einem Rücksack voller Manuskripte in einen kleinen Ort nahe der südslawischen Grenze, wo eine Schwester wohnte. Er hatte in Böhmisch-Leipa (Sudetenland) einen Verlag aufgebaut, ebenfalls aus dem Nichts heraus. Sein Vater, ein gebürtiger Österreicher, von Beruf Lehrer, starb in Leipa als der 1904 geborene Sohn Eduard 14 Jahre alt war; die Mutter verlor er mit 18 Jahren. Der Abiturient der Oberrealschule war auf eine geringe Waisenrente und eigene Verdienste angewiesen. Er wählte das kürzeste Studium (Volkswirtschaft) und erwarb in Leipzig den Titel eines Diplomkaufmannes. Schon damals schwebte ihm das Ideal vor, schöne – aber zugleich preiswerte Bücher herzustellen. Er warb Bezieher für den Volksverband der Bücherfreunde (Berlin). Nach dem Studium war er anfangs in einem nordböhmischen Textilunternehmen tätig, verlegte aber nebenbei eine neugegründete Zeitschrift („Die junge Front“)[10] und trat in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturverband als Herausgeber eines repräsentativen Bildbandes über die sudetendeutsche Kulturgruppe auf den Plan. Mit Belletristik baute er sein Unternehmen aus, und auch im Kriege brachte er es über die Runden. 1945 kam Eduard Kaiser als Vertriebener mit leeren Händen nach Kärnten.

Sein Verhandlungsgeschick brachte ihm eine Verlagskonzession ein. Sein alter Leitgedanke „Schöne Bücher zu kleinen Preisen“ bestimmte die Produktion, in die er zunächst Titel der Weltliteratur aufnahm, die tantiemenfrei eine günstige Preisgestaltung zuließen und für die großer Bedarf bestand. Die Anfänge seines Unternehmens waren oftmals abenteuerlich, ja geradezu grotesk. Frau und Kinder mußten mithelfen, der Haushalt konnte nur asketisch geführt werden und die Arbeitskräfte verdienten mehr als der Unternehmer.

Im Laufe der Zeit traten dann aber zu den Romanen die Sachbücher, griffige Leinenbände und attraktive, farbige Schutzumschläge lösten die kostspieligen Halblederbände mit Goldschrift ab, eine eigene Buchgemeinschaft („Alpenland“) sicherte einen festen Abnehmerkreis, und bald konnten in den größeren Städten Österreichs eigene Zweigstellen als Stützpunkte eingerichtet werden, während in kleineren Orten der jeweilige Buchhändler zum Mitträger des Unternehmens wurde. Die Entwicklung ging aufwärts, obwohl es weiterhin ein profiliertes Verlagsprogramm mit bestimmter Richtung nicht gab. Man produzierte einfach Bücher, die das Interesse der Leser fanden – zu denen man im übrigen, nicht zuletzt mit Hilfe von Autorentreffen, guten Kontakt hielt. Bis eines Tages das Verlagsunternehmen, das inzwischen mit modernen Maschinen arbeitete und über ein eigenes Gebäude verfügte, in dem man auf rationellste Betriebsführung eingestellt war und das alle sozialen Einrichtungen aufwies, einen Rückschlag erlebte: der Bau fiel der Verlängerung einer Fluglandebahn zum Opfer und die Produktion mußte in die alten Gebäude in Klagenfurt-Annabichl zurückverlegt werden. Dennoch steckte Eduard Kaiser nicht auf. Seine Devise „Preiswerte Bücher in ansprechender Ausstattung für alle“ hatte sich längst durchgesetzt und sicherte den Verlagserfolg auch jetzt. Wenn in den fünfziger Jahren noch die Halblederbände sehr publikumswirksam waren, so schaltete man später auf farbige Schutzumschläge um. Und es ist sicher eine interessante Erfahrung, nicht nur dieses Verlagshauses, daß unbefriedigende Verkaufsziffern von Büchern unbekannter Autoren beim Wechsel des Schutzumschlages oft sprunghaft ansteigen …

Im Herbst 1976 bot der Verlag, der inzwischen nahezu 2000 Titel herausgebracht hat, 85 Titel in drei Preisgruppen (7,95, 9,80 und 11,60 DM) an. Neben den gängigen Romanen der Weltliteratur wird dem nostalgischen Geschmack Rechnung getragen: neben Felix Dahn und Gustav Freytag stehen Dostojewski und Tolstoi, Zola, Dumas und Maupassant; doch neben ihnen finden wir natürlich auch moderne deutsche und österreichische Autoren.

Wenn es dem Kaiser-Verlag inzwischen auch gelungen ist, neben dem Buchhandel und den eigenen Läden der Buchgemeinschaft „Alpenland“ auch in die Kaufhäuser Eingang zu finden, dann zeugt dies nicht zuletzt für das Bemühen, dem guten Buch Eingang bei breiten Schichten der Bevölkerung zu verschaffen. In diesem Sinne kann – bei allem kritischen Vorbehalt gegenüber einer weiten thematischen Streuung – die verlegerische Leistung Eduard Kaisers gar nicht hoch genug eingeschätzt werden.[11]

In: Viktor Aschenbrenner: Die Odysee des Eduard-Kaiser-Verlages. Von Böhmisch-Leipa nach einem kleinen Ort in Kärnten. In: Sudetenpost. Offizielles Organ der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich, 23. Jg., Folge 12, 23.6.1977, S. 4.


Verlagsproduktion

  • Becker-Trier, Heinz: Am Tisch der Ehe. Roman. 1. Aufl. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Brandenburg, Hans: Jahr der Sinne, Jahr der Seele. Naturbilder und Laienpredigten. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Brass-Pfitzner-Lohr-Swoboda-Weizsäcker (Hrsg.): Unsere alma mater. Die sudetendeutschen Hochschulen. Herausgegeben von K. Braß, Prag, E. Lohr, Brünn, J. Pfitzner, Prag, E. Swoboda, Prag und W. Weizsäcker, Prag–Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1938.
  • Czerny, Friedrich: Der fremde Garten. Böhm.-Leipa/Prag/Leipzig/Wien: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • Deutsches Weidwerk und Jagd in überseeischen Ländern. Böhm.-Leipa/Prag: Ed. Kaiser Verlag, (ca. 1930).
  • Die junge Front. Sudetendeutsche unabhängige Monatshefte für Politik und Erziehung. Ed. Kaiser Verlag, 1930-1938.
  • Eisenlohr, Friedrich: Gesicht und Maske. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Eisenlohr, Friedrich: Gut, daß Du da bist. [Roman]. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Foltin, Edgar M.: Der Zauberkreis. Leipzig/Prag/Wien: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • Frank, Ernst: Hei, wie die Helden fielen im Streit. Erzählungen für junge Deutsche. Böhm.-Leipa/Leipzig/Grosschönau/Wien: Ed. Kaiser Verlag, [1936].
  • Frank, Ernst: Kameraden wir marschieren! Grenzlanddeutscher Erziehungsabschnitt. Großschönau Sa.: Ed. Kaiser Verlag, 1936. (= Sudetendeutsche Erzähler, Bd. 5)
  • Frank, Johannes N.: Südlandfahrt. Böhm.-Leipa/Prag/Leipzig/Wien: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • Gast, Lise: Die kleinen Bruder. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Gast, Lise: Heiner und Renate. Die Geschichte einer Freundschaft. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1942.
  • Gebhardt, Hertha von: Lina Hebenstreit, Eisenwaren. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Geyer, Ernst: Die Bagdadapotheke. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1944.
  • Goldbach, Otto: Die Sudetensaga. Roman. Böhm.-Leipa/Prag/Wien/Leipzig: Ed. Kaiser Verlag, [1937].
  • Günther, Albrecht Erich: Erziehung zur Wehrhaftigkeit. Die biologischen Grundlagen der Wehrhaftigkeit. / Konrad Henlein: Leibesübungen und ihre volkspolitische Bedeutung. Niedergrund bei Warnsdorf: Ed. Kaiser Verlag, [1932].
  • Hagen, Peter, (das ist Willi Krause): Burentragödie. (Ohm Krügers letzte Reise). Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Hagen, Peter: Die Prinzessin kehrt heim. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Holst, Adolf: Das Wiesenbüttler Maienfest. Mit Bildern von Ernst Kutzer. Böhm.-Leipa/Leipzig/Grosschönau, Sa.: Ed. Kaiser Verlag, [1938].
  • Holst, Adolf: Olympia im Wichtelland – I. Winter-Olympiade. Ein lustiges Bilderbuch von Ernst Kutzer mit Versen von Adolf Holst. Böhm.-Leipa: Ed.Kaiser Verlag, 1936.
  • Holst, Adolf: Olympia im Wichtelland – II. Sommer-Olympiade. Ein lustiges Bilderbuch von Ernst Kutzer mit Versen von Adolf Holst. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1936.
  • Holst, Adolf: Sonntag im Walde. Ein lustiges Bilderbuch von Ernst Kutzer mit Versen von Ad. Holst. Böhm.-Leipa/Grosschönau, Sa./Leipzig/Wien: Ed. Kaiser Verlag, [1936].
  • Hoppe, Marei: Katja, Mädchen ohne Herz? Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1944. Wehrmachtausgabe, für das Sortiment nicht erhältlich.
  • Hüter-Kretzschmer, Käthe: Der Schicksalswagen. Ein Roman aus dem Elsaß. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Hyan, Hans: Das Rätsel von Ravensbrok – Kriminalroman. Böhm.- Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1943.
  • Jaroslav Maria. Dr. Leopold Leschner (Übersetzung aus dem Tschechischen): Advokaten. Zweiter Teil. Böhm.-Leipa/Prag/Wien/Leipzig: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • Kiesel, Otto Erich: Die Liebesinsel. Ein Roman vom himmlischen Vergnügen irdischer Sündhaftigkeit. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Kindler, Otto: Die rote Pfeife. (Pontiacs Krieg). Eine Erzählung. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Kosel, Hermann Clemens: Weib am Kreuz. Roman der Barmherzigkeit. [Zeichnungen v. Prof. Sergius Hruby, Wien, Einbandentwurf von Herm. Cl. Kosel, Umschlag von Hartwig Dittrich]. Böhm.-Leipa/Leipzig/Wien: Eduard Kaiser, 1936.
  • Kreische, Ernst: Bergromanze. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Kreische, Ernst: Die Hochzeit der Veronika. 3.-10. Tsd. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, (1944). Wehrmachtausgabe, für das Sortiment nicht erhältlich.
  • Kreische, Ernst: Frau im Mond. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, [1937].
  • Kreische, Ernst: Sechs Augen und vier. Das Frankenburger Würfelspiel. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, (1943)
  • Kreische, Ernst: Sechs Augen und vier. Das Frankenburger Würfelspiel. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Lenhardt, Fritz: Des Kaisers letzte Soldaten. 3.-7. Tsd. Böhm.-Leipa [Sudetengau]: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • Lenhardt, Fritz: Des Kaisers letzte Soldaten. Umschlag und Einband zeichnete der akad. Maler Max Zeschitz. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • Lerch, Gustav: Rückzug vom Balkan. Großschönau: Ed. Kaiser Verlag, 1936. (= Sudetendeutsche Erzähler, Bd. 2)
  • Lindenbaum, Robert: Wir haben eine Heimat. Umschlag und Einband entwarf Herbert Greulich. Großschönau Sa.: Ed. Kaiser Verlag, [1935]. (Sudetendeutsche Erzähler, Bd. 3).
  • Marwitz, Roland: „Morgen müssen Sie mich heiraten …“. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Merker, Emil: Abrechnung in der Fremde. [Erzählungen]. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1934.
  • Merker, Emil: Die Hochzeitsreise. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Merker, Emil: Erlebnis in den Alpen. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1942.
  • Motte-Fonqué, Friedrich Baron de la: Undine. Eine Erzählung. Mit Anmerkungen versehen von Alois Matzenauer, aus der Reihe “Volksschatz” Deutsche Jugendbücherei. Böhm.-Leipa, Verlag von Jugend und Volk, Ed. Kaiser Verlag,, ohne Jahresangabe.
  • Müller, Fritz: Hü Bräundl. Fröhliche und besinnliche Geschichten. Großschönau: Ed. Kaiser Verlag, 1934.
  • Neubauer, Friedrich: Die Erde lacht. Böhm.–Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Neubauer, Friedrich: Die feurige Metten. Ein Komödienspiel. Mit Holzschn. v. Eduard Ege. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Neubauer, Friedrich: Die Tochter des Anakreon. Ein verliebtes Spiel. [Ill. v. Hannes Lindenmaier]. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, (1942).
  • Neubauer, Friedrich: Einer Mutter. Neun Gedichte. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, (1942).
  • Neubauer, Friedrich: Gedichte um Gott und Liebe. Böhmisch-Leipa: Eduard Kaiser Verlag, (1942).
  • Neubauer, Friedrich: O Kinderwelt. Elf Gedichte. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, (1942).
  • Panek, Josef: Das Geld und die Distel. Roman unter Bauern und Glasmachern. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1939.
  • Paquet, Alfons: Das Spiel mit der Erdkugel. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Reck- Malleczewen, Friedrich: Bomben auf Monte Carlo. Die Geschichte eines frechen Kerls. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1942.
  • Reck-Malleczewen, Friedrich: Acht Kapitel für die Deutschen. [Umschlag und Einband entwarf Elisabeth Heinrich]. Großschönau: Ed. Kaiser Verlag, 1934.
  • Reck-Malleczewen, Friedrich: Der letzte Brief. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941 (Ausg. 1943).
  • Reck-Malleczewen, Friedrich: Frau Übersee. Roman. Großschönau: Ed. Kaiser Verlag, 1934.
  • Reck-Malleczewen, Friedrich: Sophie Dorothee, Mutter Friedrichs des Grossen. Böhm.-Leipa, Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Reich, Eduard: Schulmeister im Bauernaufstand. Ein Schicksal aus schwerer Zeit. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, [1937].
  • Reiser, Hans: Das Auge der Göttin. Roman. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Reiser, Hans: Der neue Binscham. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Reiser, Hans: Der neue Binscham. Eine Geschichte des Damals. 4.-8. Tausend. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Reiser, Hans: Shiri Kaipi. Roman. Böhm.-Leipa, Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Reiser, Hans: Tetjus als Robinson. Eine Robinsonade. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1939.
  • Schmidt, Fred: Fahrensleute. Böhmisch-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Schreiber, Ilse: Der Dünenwurm. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Schreiber, Ilse:Hüter Kanadische Erzählungen. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Schünemann, Max: Mann am großen Urwaldstrom. Ein Amazonas-Abenteuer. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser (1944). Wehrmachtausgabe, für das Sortiment nicht erhältlich.
  • Sedding, Erwin: Cornelia, die grosse Hoffnung. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, ca. 1941, 2. Aufl. 1944.
  • Seeliger, Ewald Gerhard: Junker Schlörks tolle Liebesfahrt. Roman. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Sudetendeutsches Jahrbuch. 1937. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • SUDETENDEUTSCHTUM. Ein Land, ein Volk und seine Arbeit. [Zusammenstellung und Bildauswahl besorgte Franz Heger, die bildtechnische Beratung oblag Kurt Libora]. Böhm. Leipa/Leipzig/Großschönau-Sa./Wien: Ed. Kaiser Verlag, 1936.
  • Teichmann, Hedwig: Ein Stern zieht seine Bahn. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • Umlauf-Lamatsch, Annelies: Die Reise ins verkehrte Land. Bilder von Ernst Kutzer. Großschönau u.a.: Ed. Kaiser Verlag, 1936.
  • Umlauf-Lamatsch, Annelies: Ping, der Schmetterling. Bilder von Ernst Kutzer. Großschönau u.a.: Ed. Kaiser Verlag, 1936.
  • Umlauf-Lamatsch, Annelies: Putzi, das Teufelchen. Bilder von Ernst Kutzer. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.
  • Umlauf-Lamatsch, Annelies: Wenn die Sonne Schlittschuh läuft, 10 heitere Märlein für kleine. Bilder v. Lisbeth Hölzl. Leipzig/Böhm.-Leipa/Groß Schönau: Ed. Kaiser Verlag, um 1936.
  • Val, Mary: Was geschieht morgen? Ein Tagebuch. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • Weißt, Franz Joseph: Karl May. Der Roman seines Lebens. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Willomitzer, Josef: Josef Willomitzer’s lustiges Erbe. Ausgewählt und eingeleitet von Josef Armin Hegenbarth. Herausgegeben im Selbstverlag des Nordgaues der Reichsgewerkschaft der deutschen Presse in der Tschechoslowakischen Republik. Böhm.-Leipa: [Ed. Kaiser], 1938.
  • Wurm, Ernst: Die Unvollendeten. Roman aus Österreichs schwerer Zeit. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Wurm, Ernst: Gast aus Gottesland. Ein Händelroman. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1940.
  • Zacke, Otto: Auf Robinsons Spuren. Ein Südsee-Abenteuerbuch. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1942.
  • Zacke, Otto: Kameraden zur See. Roman der ehemaligen österreichisch-ungarischen Kriegsmarine. Böhm.-Leipa/Wien/Grossschönau, Sa./Leipzig: Ed. Kaiser Verlag, 1936.
  • Zak, Josef: Das geistige Weltbild der Demokratie. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1937.
  • Zangel, Jos.: Flucht aus Turkestan. Erlebnisse eines Reiteroffiziers. Großschönau Sa. u. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1936. (Sudetendeutsche Erzähler, Bd. 4)
  • Ziegler, Anna: Das Reiterlein. 5 Märlein für kleine Leute. Bilder von Lisbeth Hölzl. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, [1936].
  • Ziersch, Walther: Der Gefangene im Dschungel : Ein Tropenroman. Böhm.-Leipa: Ed. Kaiser Verlag, 1941.


Anmerkungen

[1] StA Leipzig, Börsenverein, Nr. F 4557. Eduard Kaiser Verlag, Böhmisch-Leipa. Aktennotiz vom 22. Februar 1938, Bl. 76 und 77. Die hier referierten Beschwerden Kaisers finden sich hier.

[2] Ebenda. Aktennotiz der Besprechung vom 2. April 1938, Bl. 63 und 64.

[3] Ebenda. Durchschlag eines Schreibens (vermutlich der SdP) an die „Werte(n) Kameraden“ Czeniek und Nagl vom 29. März 1938, Bl. 68, 69, 70.

[4] In den Bibliothekskatalogen konnten bislang nur die Bände 2 bis 5 nachgewiesen werden. Angaben zu Band 1 fehlen.

[5] Von Goldbach erschien „1937“ ein ähnliches Werk Im Schatten der Sudeten. Geschichten von Kampf und Not in 2 Jahrtausenden. Die Verbindung zum Ed. Kaiser Verlag ist nicht geklärt.

[6] Es wird hier aus mehreren Gründen „ca.“ geschrieben: zum einen ist es möglich, dass nicht die gesamte Produktion im Karlsruher Virtueller Katalog verzeichnet ist, zum anderen ist die Angabe des Erscheinungsjahrs manchmal mit Vorsicht zu genießen. Manche Werke erschienen laut Impressum 1941, zur tatsächlichen Ausgabe kam es aber später, nämlich 1943. Ein weiterer Grund für die Unsicherheit der Angaben zur Gesamtproduktion liegt darin, dass der Verlag Wehrmachtsausgaben herstellte, die für das Sortiment nicht erhältlich waren. Nur in wenigen Fällen werden sie im Online-Katalog der DNB als solche verzeichnet.

[7] Maschinschr. Werbetext Ed. Kaiser Verlag Boehm.-Leipa, datiert 7.XII.40, im Nachlass von Grete von Urbanitzky, Wienbibliothek im Rathaus.

[8] StA Leipzig, Börsenverein, Nr. F 4557. Eduard Kaiser Verlag, Böhmisch-Leipa. Schreiben des Verlags an den Oberbefehlshaber der Luftwaffe–Führungsstab Ic, Berlin, 17.5.1942. Bl. 128.

[9] Sudetendeutschtum. Ein Land, ein Volk und seine Arbeit. Zusammenstellung und Bildauswahl besorgte Franz Heger; die bildtechnische Beratung oblag Kurt Libora. Böhm.-Leipa, Leipzig, Großschönau-Sa., Wien: Ed. Kaiser Verlag, 1936.

[10] [Die Zeitschrift Die Junge Front. Sudetendeutsche unabhängige Monatshefte für Politik und Erziehung erschien im gleichnamigen Verlag von 1930 bis 1938. Verlagsort war Niedergrund, Warnsdorf.]

[11] Zur Tätigkeit Eduard Kaisers nach 1945 in Kärnten siehe auch Herta Lorenz: Eduard Kaiser Verlag, Verlag Buch und Welt und Neuer Kaiser Verlag. In: Die Brücke 10. Kärntner Kulturzeitschrift, Jg. 5, Herbst 1979, S. 124–125. Zur Geschichte von Kaisers Buchgemeinschaft siehe Roger Charles Pfister: Zur Geschichte der Buchgemeinschaften in Österreich. Eine historische Untersuchung. Diplomarbeit Univ. Wien 2000. Als Download verfügbar: http://www.wienbibliothek.at/dokumente/pfister-roger.pdf.